В. Г. Гузев. Избранное

429 Mittel der sekundären Repräsentation im Türkischen Keine nomina actionis gibt es z.B. in der Sprache der Runeninschrif- ten 1 . Einer meiner Schülerinnen (N. N. Tydykova) ist es nicht gelungen, das Vorhandensein dieser Kategorie in ihrer Muttersprache, im Altaischen, zu begründen, weil alle zuständigen Bildungen (auf - ( y ) š , - ( y ) ž , -z , -gan , -ar , -atan ) sich entweder als Substantive oder als SAF deuten lassen. Diese Ka- tegorie fehlt im Culymtürkischen 2 und im Jakutischen 3 . Nur ein einziges no- men actionis auf -mak fand N. N. Telitsin im Altuigurischen 4 . Im Tschuwa- schischen gibt es allem Anschein nach einige Infinitive aber kein richtiges nomen actionis 5 . Ähnlich ist der Tatbestand auf dem Gebiet der Partizipien. Alle „Parti- zipien“ des Jakutischen scheinen in der Tat SAF zu sein. Dem özbekischen Forscher M. S. Mamatov (einem Mitglied unserer Gruppe von Gesinnungs- genossen) ist es gelungen, in seiner Muttersprache unter Anwendung un- serer Begriffe zwei Formen als Partizipien zu interpretieren ( -o [ u ] včy und -digan ) . Aber seine Schlußfolgerung wirkt nur in bezug auf die erste Form unbestreitbar. Die zweite macht den Eindruck einer Übergangsform (von einer SAF zu einem echten Partizip) 6 . Auch in einer typisch kiptschakischen Sprache — im Kazakischen — konnten wir nur ein Partizip (auf -ušy ) be- legen. Unter Berücksichtigung der in Türksprachen vorkommenden Infinitive (z. B. auf -rga, -mağa ) kann man sich den maximalen Bestand von mög- lichen türkischen nominalen Verbformen (in Gestalt von Unterkategorien) verallgemeinert folgendermaßen vorstellen: 1) Infinitive (können fehlen); 2) Nomina actionis (können fehlen); 3) Partizipien (können fehlen); 4) Substantivisch-adjektivische Formen; 5) Gerundive (Umstandsformen). Die oben dargelegten Beobachtungen und Erwägungen sowie die Tatsa- che, daß die SAF am meisten verbreitet sind, lassen uns zu der Annahme 1 Kononov, A. N., Grammatika jazyka tjurkskich runiceskich pamjatnikov VII–IX vv., Leningrad 1980, 120–128. 2 Birjukovič, R. M., Morfologija čulymsko-tjurkskogojazyka, cast’ II, Saratov 1981, 83–93. 3 Grammatika sovremennogo jakutskogo literaturnogo jazyka, Moskva 1982, 226–240 4 Telitsin, N. N., Infinitnye formy glagola v drevneujgurskom jazyke (na materiale drevneujgurskich pamjatnikov iz Sin’dzana), Avtoreferat ... kand. diss. Leningrad 1990, 21. 5 Siehe Andreev, I. A., Pricastie v cuvasskom jazyke, Ceboksary 1961. 6 Mamatov, M. S., K voprosu o kategorii nominalizacii dejstvija (na materiale uzbek­ skogo jazyka), Sovetskaja Tjurkologija, 1988/5, 45–46.

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