В. Г. Гузев. Избранное

428 В. Г. Гузев. Избранное: К 80-летию besteht u.E. in zwei Umständen: 1) Das Gemeinte wird durch jedes derartige Mittel gleichzeitig in zwei Gestalten ausgedrückt (z.B. ein Verb bezeichnet irgendeine Erscheinung als Handlung, und ein von demselben Verb abge- leitetes Partizip stellt diese Erscheinung als Eigenschaft dar). Infolgedessen kann jedes Partizip sowohl als Verb („Tätig — keitswort“) als auch als Ad- jektiv („Eigenschaftswort“) aufgefaßt werden. 2) Die sekundären Formen sind immer substantiv-, adjektiv- oder adverbähnlich, was den Forscher na- türlicherweise in Versuchung führt, sie mit den genannten Wortarten gleich- zusetzen. Im Kontext der dargelegten Vorstellungen ist es ungenügend (wie es ge- wöhnlich getan wird), zu konstatieren, daß z.B. ein nomen actionis in sich Züge des Verbums und des Substantivs vereinigt. Durch den Verweis darauf, daß diese Verbform eine als Gegenstand hypostasierte Handlung ausdrückt, wird darüber hinaus gezeigt, in welchem Verhältnis der verbale und der sub- stantivische Zug dieser Verbform zueinander stehen. Vergleich mit anderen Türksprachen Die Form auf -ki ist durchaus nicht in allen Türksprachen formenbildend. Die obige Ausdeutung der Bildungen mit diesem Affix ist natürlicherweise nur in den oghusischen, karlukischen und manchen kiptschakischen Spra- chen (das Kasakische, Baschkirische, Kasantatarische u.a.) relevant, in denen dieses Affix im Bereich der Formenbildung funktioniert. ImAlttürkischen, in den südsibirischen Sprachen (z.B. im Tuwinischen, Tofalarischen, Chakassi- schen) und im Tschuwaschischen scheint dieses Formans ausschließlich der Sphäre der Wortbildung oder der Formenbildung der Numeralia anzugehö- ren. Was die nominalen Verbformen betrifft, so gehören — wie oben er- wähnt — das Ausmaß der Entwicklung und die große kommunikative Rolle dieser technischen Sprachmittel zu den wichtigsten Charakterzügen der Türksprachen. Unter Anwendung der oben formulierten vier Begriffe (nomen actionis, Partizip, substantivisch-adjektivische Form [weiter abge- kürzt — SAF] und Gerundiv) erweist sich, daß der Hauptunterschied zwi- schen einzelnen Sprachen in dieser Hinsicht darin besteht, in welchem Grade die SAF den Wirkungsbereich der nomina actionis und der Partizipien bede- cken. Weil sie befähigt sind, die Funktionen sowohl der einen als auch der anderen zu übernehmen, können die nomina actionis oder die Partizipien in einer gegebenen Sprache fehlen (unentwickelt geblieben oder durch die SAF verdrängt worden sein) oder schwach (nur durch eine einzige Form vertre- ten) sein.

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